Die Preisverleihung 2025: LSFV BW

Tanzen, lachen, zuhören, staunen – die Verleihung des Förderpreises „Ehrenamt macht Schule“ am 8. Juli 2025 im Hospitalhof Stuttgart war weit mehr als eine Preisvergabe. Sie war ein Abend der Begegnungen, der Wertschätzung und der starken Geschichten. Unter dem Motto „Gesundheit, Sport und Ernährung – Gemeinsam für starke Kinder und Jugendliche“ wurden Projekte ausgezeichnet, die genau das möglich machen: Räume zum Wachsen, zum Bewegen und zum Miteinander. Rund 150 Gäste waren der Einladung des Landesverbands der Schul- und Kitafördervereine Baden-Württemberg gefolgt und feierten das Engagement, das sonst oft im Hintergrund bleibt – aber so viel bewirkt.

Gleich zu Beginn sorgte eine Kindertanzgruppe des Tanzsportzentrums Stuttgart-Feuerbach für einen schwungvollen Auftakt. Mit ihrer fröhlichen Choreografie brachten die jungen Tänzerinnen nicht nur Rhythmus auf die Bühne, sondern setzten auch ein kraftvolles Zeichen für Gemeinschaft und Bewegung – ganz im Sinne des diesjährigen Mottos. Im Anschluss begrüßte Ute Heß, Vorsitzende des Landesverbands, die Gäste mit einer eindrucksvollen Rede, in der sie das Ehrenamt in den Mittelpunkt stellte. Sie erinnerte daran, wie viel Fördervereine im Hintergrund leisten – wie sie Bewegungsangebote ermöglichen, Kochprojekte auf die Beine stellen oder Anti-Stress-Workshops organisieren. „Gerade in Zeiten knapper Kassen zeigt sich, wie unverzichtbar dieses Engagement ist“, betonte sie und würdigte besonders die Einführung des neuen Sonderpreises für Kitafördervereine. Bildung beginne nicht erst mit dem ersten Schultag – viele Vereine in Kitas leisteten schon früh einen unschätzbaren Beitrag für Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit.

Mehr als 70 Bewerbungen waren 2025 eingegangen – ein deutliches Zeichen dafür, dass das Ehrenamt lebt. Die Auswahl der Preisträger übernahm eine breit und prominent besetzte Jury: Mit Timo Hildebrand, ehemaliger Fußball-Nationaltorwart, und Kim Bui, dreifache Olympiateilnehmerin und IOC-Mitglied, saßen zwei bekannte Persönlichkeiten mit großer Strahlkraft an der Seite von Bewegungsforscher Prof. Dr. Klaus Bös, Präventionsexperte Benjamin Götz von der Aktion Jugendschutz BW sowie dem Landeszentrum für Ernährung, vertreten durch Lena Strom und Dr. Stefanie Gerlach. Mit viel Sachverstand und Herzblut sichteten sie die Bewerbungen und wählten Projekte aus, die nicht nur überzeugten, sondern auch berührten. Im Rahmen der Preisverleihung wurden alle prämierten Projekte durch kurze Bildpräsentationen auf der Leinwand vorgestellt – das brachte Einblicke und schuf Anerkennung.

Eröffnet wurde die Preisverleihung mit dem Sonderpreis für Kitafördervereine, der 2025 erstmals verliehen und mit 1.000 Euro dotiert wurde. Ausgezeichnet wurde der Förderverein des Montessori-Kinderhauses Ingelfingen-Criesbach für sein Projekt „Stark & Selbstbestimmt“, das in enger Zusammenarbeit mit der Einrichtung umgesetzt wird. Mit Barfußpfaden, Hochbeeten, gemeinsamen Kochaktionen und der „Starken Kinder Kiste“, einem Programm zur Gewaltprävention und Selbststärkung, erleben Kinder, dass sie etwas können, dazugehören und mitgestalten dürfen. Bewegungsforscher Prof. Dr. Klaus Bös fand dafür ein treffendes Bild: „Ein Garten, der von vielen Händen gepflegt wird – mit dem Ziel, Kinder stark zu machen, für sich selbst und für andere.“

Es folgte der 4. Platz (1.000 Euro) für den Förderverein des Burghardt-Gymnasiums Buchen. Sein Klettergarten-Projekt schafft einen Ort, an dem Schülerinnen und Schüler buchstäblich über sich hinauswachsen – ein Bewegungsangebot, das Körpergefühl, Vertrauen und Gemeinschaft fördert. Kim Bui zeigte sich in ihrer Rede tief beeindruckt von der Verbindung aus Herausforderung und Zusammenhalt.

Der 3. Preis (2.000 Euro) ging an den Förderverein der Weiherdammschule Blumberg e.V.. „Die Schulgemeinschaft kocht – gesund, nachhaltig und gemeinsam“ heißt das Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassenstufen füreinander kochen. Dabei entstehen nicht nur gesunde Mahlzeiten, sondern auch echte Begegnungen – kreativ, gemeinschaftlich und mit einer ordentlichen Prise Freude.

Der 2. Preis (3.000 Euro) wurde dem Förderverein Bildungshaus Am Römer e.V. aus Buchen-Bödigheim verliehen. Das Projekt „Stark & gesund – Hilfe zur Selbsthilfe für Kinder“ vermittelt Kindern Selbstwirksamkeit, Orientierung und Teamgeist – auf Augenhöhe, mit Bewegung und Begegnung. Für Timo Hildebrand ist es ein „Kompass fürs Leben“.

Buchens Bürgermeister Roland Burger, der ebenfalls unter den Gästen war, durfte sich besonders freuen: Gleich zwei der ausgezeichneten Projekte kamen in diesem Jahr somit aus seiner Stadt – ein Zufall, der an diesem Abend für anerkennendes Schmunzeln sorgte.

Den 1. Platz (5.000 Euro) und damit die höchste Auszeichnung des Abends erhielt der Förderverein der Theodor-Heuß-Grundschule Bad Rappenau-Babstadt. Sein Projekt „Gemeinsam stark – Gesundheit, Sport, Ernährung & Umweltbewusstsein im Schulalltag“ verbindet Hochbeete, Bewegungsparcours, gesundes Frühstück und Umweltbildung zu einer ganzheitlichen Förderung, die Kopf, Herz und Körper gleichermaßen anspricht. Laudator Benjamin Götz lobte das Projekt als lebendiges Erfolgsmodell, das zeigt, wie Schule zum Ort für Lebensfreude und Verantwortung werden kann.

In seinem Grußwort unterstrich Staatssekretär Volker Schebesta die Bedeutung des Ehrenamts für eine starke und chancengerechte Bildungslandschaft. Auch Georg Wacker von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, die den Förderpreis finanziell unterstützt, überbrachte Glückwünsche und würdigte das große Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger. Toto-Lotto sei stolz darauf, einen Beitrag zur Bildungsförderung und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts leisten zu können.

Den Abschluss bildete ein weiterer Tanz – dieses Mal von der Erwachsenentanzgruppe des Tanzsportzentrums Stuttgart-Feuerbach. Kraftvoll, synchron und mitreißend holte sie das Motto des Abends noch einmal auf die Bühne: Bewegung, Gemeinschaft, Ausdruck. Danach war der Applaus nicht zu überhören – und das Gefühl, dass an diesem Abend mehr gefeiert wurde als die Preisträger allein. Es wurde sichtbar, wie viel Herz im Ehrenamt steckt. Und wie viel Zukunft darin liegt.